Zwischen allen Stühlen zu sitzen ist nicht angenehm. Weder entsprechen die jungen Menschen mit ihren vielfältigen Anliegen und manchmal nicht so zielgerichteten Verhaltensweisen dem Muster passgenauer zielgerichteter Hilfen, noch sind die Hilfesysteme darauf eingestellt.
Die unterschiedlichen Zuständigkeiten an der Schwelle zum Erwachsenwerden mit ihren rechtlichen und konzeptionellen Rahmenbedingungen stellen schon beim Finden einer gemeinsamen Fachsprache eine Herausforderung dar. Wie muss dies erst für junge Menschen wirken, die irgendwie in Kontakt mit den Institutionen und Hilfeanbietern kommen? Und wie schaffen wir es Hilfen anzubieten, die das Ziel der Inklusion nicht nur auf dem Etikett tragen?
Wir sind froh, die Veranstaltung in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Südhessen durchführen zu können. Bei der beruflichen Eingliederung junger psychisch eingeschränkter Menschen hat sich in den letzten Jahren viel getan, und es gibt mittlerweile gut entwickelte Angebote. Wie aber können sich diese mit den örtlichen Angeboten vernetzen? Wie geht es nach einer erfolgreichen beruflichen Qualifizierung, die oft auch eine psychische Stabilisierung mit sich bringt, weiter? Und kann man im Vorfeld, in der Familie, mit vernetzten Hilfen wirklich etwas ausrichten? Was ist mit denjenigen jungen Menschen, die allen Hilfeangeboten zum Trotz mit auffälligen Verhaltensweisen oder unklaren Störungen die gutgemeinten Hilfeversuche ignorieren oder von diesen nicht erreicht werden?
Für den Fachtag haben wir uns vorgenommen
eine genauere Beschreibung der jungen Menschen, die psychische Probleme haben
eine Analyse der zahlreichen Reibungspunkte und Schnittstellen (z. B. Konzepte in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie, Sucht und Psychose u. a.)
Ansatzpunkte für frühe Hilfen in Familien
Probleme im sozialrechtlichen Bereich (Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Rehabilitation)
Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten und psychisch auffälligen Menschen
Gute Modelle aus der Praxis für vernetzte Hilfen vorzustellen und zu diskutieren.
Dies in der Hoffnung für Hessen neue Impulse zu erhalten um vor Ort die Anregungen und Erfahrungen umzusetzen.
Für den Vorstand der DGSP-Landesverband Hessen e. V.
Petra Lauer
Für das Berufsbildungswerk Südhessen (Geschäftsführung)
Renée Seehof
Weitere Informationen über die Fachtagung entnehmen Sie bitte dem Faltblatt, welches wir hier für Sie zum Download bereitgestellt haben.